Weiterhin im Schatten der Vergangenheit? Postkommunistische Nachfolgeparteien zwei Jahrzehnte nach dem Systemwechsel
Authors:
Year of Publication:
2016
Type:
Journal Article
Abstract
Auch zwanzig Jahre nach dem Zusammenbruch des Kommunismus unterscheiden sich die Koalitionsbildungsprozesse zwischen den post-kommunistischen Staaten Ostmitteleuropas und den westeuropäischen Demokratien. Entgegen der Erwartungen spielt die kommunistische Vergangenheit in vielen Ländern weiterhin eine wichtige Rolle. Hierbei zeigen sich jedoch bemerkenswerte Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern. Während in Ungarn und der Slowakei keine historisch bedingte Sonderrolle der postkommunistischen Nachfolgeparteien mehr festgestellt werden kann, unterliegen diese in Polen und der Tschechischen Republik weiterhin Beschränkungen. Die Ursache hierfür ist in einer sequentiellen Logik zu suchen, die die Koalitionsbildungsmuster der 1990er-Jahre in Abhängigkeit vom Ausmaß des Konflikts zwischen ehemaligem Regime- und Oppositionslager (regime divide) reproduziert.
Even twenty years after the downfall of communism, coalition formation in the post-communist countries of Central and Eastern Europe (CEE) and in Western European democracies differs. Contrary to expectations, in many countries, the communist past continues to play a pivotal role. There is, however, remarkable variation between CEE countries. While communist successor parties do not appear to play a special role due to their past in Hungary and Slovakia, they still face constraints in Poland and the Czech Republic. These differences are driven by a sequential logic that continues to reproduce the coalition patterns of the 1990s. These patterns depend on the extent of the conflict between former communist rulers and the opposition (regime divide).
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title = "Weiterhin im Schatten der Vergangenheit? Postkommunistische Nachfolgeparteien zwei Jahrzehnte nach dem Systemwechsel", journal = "Zeitschrift für Vergleichende Politikwissenschaft", author = "Wittmann, Florian", doi = "10.1007/s12286-016-0293-x", volume = "10", year = "2016", abstract = "Auch zwanzig Jahre nach dem Zusammenbruch des Kommunismus unterscheiden sich die Koalitionsbildungsprozesse zwischen den post-kommunistischen Staaten Ostmitteleuropas und den westeuropäischen Demokratien. Entgegen der Erwartungen spielt die kommunistische Vergangenheit in vielen Ländern weiterhin eine wichtige Rolle. Hierbei zeigen sich jedoch bemerkenswerte Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern. Während in Ungarn und der Slowakei keine historisch bedingte Sonderrolle der postkommunistischen Nachfolgeparteien mehr festgestellt werden kann, unterliegen diese in Polen und der Tschechischen Republik weiterhin Beschränkungen. Die Ursache hierfür ist in einer sequentiellen Logik zu suchen, die die Koalitionsbildungsmuster der 1990er-Jahre in Abhängigkeit vom Ausmaß des Konflikts zwischen ehemaligem Regime- und Oppositionslager (regime divide) reproduziert. Even twenty years after the downfall of communism, coalition formation in the post-communist countries of Central and Eastern Europe (CEE) and in Western European democracies differs. Contrary to expectations, in many countries, the communist past continues to play a pivotal role. There is, however, remarkable variation between CEE countries. While communist successor parties do not appear to play a special role due to their past in Hungary and Slovakia, they still face constraints in Poland and the Czech Republic. These differences are driven by a sequential logic that continues to reproduce the coalition patterns of the 1990s. These patterns depend on the extent of the conflict between former communist rulers and the opposition (regime divide).", pages = "37-59", number = "1",}